14. April 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am vergangenen Mittwoch hat der VfB Friedrichshafen sein erstes Halbfinalspiel bei der SVG Lüneburg mit 3:2 gewonnen. Drei Siege sind für den Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft notwendig. Am Sonntag (16. April, 17:30 Uhr live bei TWITCH) kann das Team von Cheftrainer Mark Lebedew in der heimischen BODENSEE-AIRPORT ARENA dafür den nächsten Schritt tun – und das trotz aller Verletzungssorgen.
Tim Peter war in dieser Saison bislang so etwas wie der Edeljoker. Vor allem zum Aufschlag brachte sein Cheftrainer Mark Lebedew den jungen deutschen Nationalspieler. Am vergangenen Mittwoch, im ersten Halbfinalspiel gegen Lüneburg, avancierte der Joker zum Trumpf, denn Peter durfte nach den Verletzungen von Ziga Stern und Vojin Cacic von Anfang an ran. Mit 15 Punkten und einem Ass fügte sich Peter nahtlos in die Startformation ein. „In Lüneburg anzufangen, war nicht schwierig, ich habe mich einfach gefreut zu spielen“, sagte der 25-Jährige später. „Ich möchte in jedem Spiel in der Starting Six stehen, denn dann fällt es mir leichter, in den Rhythmus zu finden.“
Neben Peter stand auch Luciano Vicentin in der Startformation. Der argentinische Shootingstar, der Mitte der Saison ein wenig mit seiner Leistung haderte, lieferte ebenfalls ab. „Luchi kommt immer besser in Tritt und Tim hat über die Saison bewiesen, dass er auf diesem höheren Niveau spielen kann“, bewertet Lebedew die Leistung der beiden Außenangreifer. „Es war super, dass es so geklappt hat – wir haben das Ding mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung nach Hause gebracht.“
So ähnlich soll das dann auch am Sonntag in der BODENSEE-AIRPORT ARENA gelingen. Nach dem 3:2 Auswärtssieg, empfängt der VfB Friedrichshafen nun die SVG Lüneburg am Bodensee. Trotz des ersten gewonnenen Spiels in der „best-of-five“-Serie, gibt Lebedew seiner Mannschaft mit auf den Weg, die Partie „wieder von null“ anzufangen. „Wir haben natürlich einen Sieg und sind einen Schritt näher ans Finale herangekommen“, so der 55-Jährige. „Aber wir müssen die Partie angehen als würde es 0:0 stehen. Nur dann starten wir mit all unserer Kraft und Konzentration.“
Denn Lebedew erwartet für das zweite Aufeinandertreffen des Nord-Süd-Gipfels eine ganz andere Begegnung. „Wir werden nicht so spielen wie am Mittwoch und Lüneburg wird das auch nicht tun“, ist sich der Australier sicher. Dafür sind die Trainerfüchse Lebedew und Hübner schon zu lange im Geschäft. „Es gibt da viele taktische Gedankenspiele“, beschreibt Lebedew seine Arbeit. „Es ist nicht einmal wie Schach, da weißt du nämlich zumindest, was die Figuren dürfen und was nicht. Es ist ein kleines bisschen komplizierter.“
Ob Tim Peter, Luciano Vicentin oder Vojin Cacic im Aufgebot stehen, da hält sich Lebedew bedeckt. Peter selbst wäre bereit, wieder die Rolle des Trumpfs anstatt der des Jokers einzunehmen. „Es gibt immer Dinge, die ich besser machen kann und daran arbeite ich“, sagt er und spricht dabei vor allem von seiner Annahme. Lebedew wünscht sich im Gegensatz zu Mittwoch ein wenig mehr Konstanz und weniger Zitterpartie von seinem Team. „Es ist aber schon April und nicht mehr Weihnachten, also keine Zeit für Wünsche“, lacht er. „Ich nehme die Siege einfach, wie sie kommen.“