28. April 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Montag (1. Mai, 18 Uhr live bei TWITCH) begegnen sich der VfB Friedrichshafen und die Berlin RECYLING Volleys zum ersten Mal in der „best-of-five“-Serie um die Deutsche Meisterschaft. Seit 2012 waren es immer diese beiden Teams, die den Titel im Finale unter sich ausmachten, seit 1998 konnte keine andere Mannschaft die Meisterschaft für sich reklamieren. Langweilig wird dieses „Duell der Giganten“ trotzdem nicht, denn der Kampf dieser Schwergewichte ist vielleicht ausgeglichener denn je.
Im Jahr 1998 holte sich der VfB Friedrichshafen seine erste Deutsche Meisterschaft. 13 an der Zahl wurden es über die Jahre. Die Berlin RECYCLING Volleys sammelten insgesamt zwölf Titel, die Rechnung ist also nicht sonderlich schwierig: auch wenn mit Generali Haching zumindest 2012 ein weiteres Team im Finale stand, die beiden Clubs von Spree und Bodensee demonstrierten immer ihre Dominanz. Geändert hat sich nur stets die Favoritenrolle, die VfB-Cheftrainer Mark Lebedew vor dem aktuellen Finale den Berlinern zuschreibt. „Wir fahren trotzdem mit großem Willen und Kämpferherz nach Berlin“, sagt er. „Wir wollen die Meisterschaft gewinnen.“
Es wäre die erste seit 2015, damals stand Lebedew noch als Trainer an der Berliner Seitenlinie. Zuvor sammelte er drei Titel für den Hauptstadtclub ein. Vergangene Saison kam der Australier zurück in die Bundesliga, unterlag den Berlinern ganz knapp, nach 2:0 Führung. Einfluss hat diese Serie auf die kommende keinen für ihn, nicht nur weil sich auch die Akteure geändert haben. „Es war eine besondere Geschichte, mit dem ganzen Hin und Her“, so Lebedew. „Dieses Jahre haben wir Berlin zwei Mal zu Hause geschlagen und fahren mit großem Selbstvertrauen dorthin. Klar ist es schwierig, eine Mannschaft wie Berlin drei Mal zu schlagen. Die gute Nachricht ist aber, dasselbe mit Friedrichshafen zu machen, ist ebenfalls kein Kinderspiel.“
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Volleyballgiganten gewannen die Häfler zum Ende der Zwischenrunde. Mit 3:1 schickten Dejan Vincic Und Co. den Spitzenreiter nach Hause. „Wenn wir keine Asse des Gegners zulassen, dann können alle unsere Spieler auch mit schwierigen Situationen umgehen“, beschreibt Lebedew ein wenig den Schlüssel zum Erfolg. „Wir müssen gut aufschlagen und gut blocken, das gilt aber schon die ganze. Sie werden uns nichts schenken und haben erfahrene Spieler wie Cody Kessel und Marek Sotola, die auch schon mal ein Spiel allein drehen können. Wir müssen vom ersten Ball bis zum letzten unsere beste Leistung abliefern.“
Der Weg beider Teams und somit auch die Vorbereitung für die Finalserie war unterschiedlich. Berlin spazierte mit zwei Siegen gegen Haching-München durch das Viertelfinale und hatte beim 3:0 im Halbfinale gegen die SWD powervolleys Düren ebenfalls wenig Mühe. Die Häfler gingen gegen Giesen über die volle Distanz und auch in der Runde der letzten vier Teams brauchten sie eine Partie mehr als das die Hauptstädter. „Sie werden zehn Tage zur Regeneration gehabt haben, wir ein bisschen weniger. Dazu kommt, dass wir aufgrund der Verletzungen weniger Spieler zur Verfügung haben“, fasst Mark Lebedew die Ausgangssituation zusammen. „Sie werden ausgeruht und kraftvoll starten, aber auch wir steuern die Belastung ganz gut, sodass wir mit viel Energie in Berlin auflaufen werden.“
Den Einstand in die „best-of-five“-Serie geben die Mannschaften am 1. Mai (18 Uhr, live bei TWITCH) in der Berliner Max Schmeling Halle, ehe am 4. Mai (20 Uhr) in der BODENSEE-AIRPORT ARENA das Heimspiel für die Häfler auf dem Programm steht. Sollte nach Spiel drei am 6. Mai in Berlin noch kein Team drei Siege eingefahren haben, kommt es am 11. Mai erneut in Friedrichshafen zum Showdown. Ein mögliches fünftes Finalspiel ist auf den 14. Mai terminiert. Alle Häfler Fans, die am 1. Mai nicht die Reise an die Spree antreten, können trotzdem gemeinsam ihr Team anfeuern. Der Club hat im Vereinsheim des VfB Friedrichshafen e.V. ab 17:30 Uhr ein Public Viewing organisiert.