03. Mai 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nur drei Tage nach Partie eins in der Finalserie gegen die Berlin RECYCLING Volleys, treffen sich beide Teams am Donnerstag (4. Mai, 20 Uhr live bei TWITCH) zum zweiten Schlagabtausch in der Häfler BODENSEE-AIRPORT ARENA. Der VfB Friedrichshafen möchte, mit der Unterstützung der ausverkauften Halle, die „best-of-five“-Serie ausgleichen und den Kampf um die Meisterschaft offenhalten. Unterstützen werden dabei auch viele VfB-Legenden aus den vergangenen 25 Jahren, die mit den Fans das Jubiläum der ersten Meisterschaft feiern möchten.
Am 20. April 1998 hielt Bogdan Jalowietzki zum ersten Mal mit Friedrichshafen die Meisterschale in Händen. Was er vor 25 Jahren noch nicht wusste: er sollte mit diesem Titel eine ganze Ära prägen. 13 Meistertitel holte der Club vom Bodensee seither, ganze sechs davon mit Jalowietzki, der heute noch bei einer Erinnerung Gänsehaut bekommt. „Der erste Meistertitel in Fellbach war toll, aber der zweite, ein Jahr später, war der größte Glücksmoment meiner Karriere“, erzählt er. „In der Bodenseesporthalle Meister zu werden und die Schale ins Publikum zu halten, das Gefühl kannst du gar nicht beschreiben.“
Vor dem zweiten Finale am Donnerstag gegen die Berlin RECYCLING Volleys wollen die Häfler das 25-jährige Jubiläum der ersten Meisterschaft feiern. Jalowietzki ist als Ehrengast geladen, aber nicht nur er. Mit Rüdiger Bauer, Jochen Schöps, Christian Pampel, dem eigens aus Serbien angereisten Milos Vemic und vielen weiteren Gästen, ist die Dichte an Deutschen Meistern, Pokalsiegern und Champions-League-Siegern so groß wie noch nie. „Wir haben aus jedem Meisterjahrgang jemanden da“, freut sich Geschäftsführer Thilo-Späth-Westerholt. „Vor der Partie haben wir uns etwas einfallen lassen, um diese Spieler und auch Offiziellen zu ehren.“ Beginnen wird die Ehrung um 19:30 Uhr, deshalb öffnen auch die Türen der Arena schon um 18:45 Uhr.
Jalowietzki freut sich darauf, viele Weggefährten zu treffen, aber auch auf den zweiten Schlagabtausch der beiden Volleyballgiganten. Nach der Niederlage am vergangenen Montag in Berlin, hat der ehemalige VfB-Kapitän „überhaupt noch keine Panik“, wie er sagt. „Wir haben dort noch nicht den besten VfB gesehen. Den erwarte ich mir aber am Donnerstag, so wie im vierten Halbfinale gegen die SVG Lüneburg. Da hat die Mannschaft gebrannt und das Publikum war großartig. Das brauchen wir, um die Serie auszugleichen.“
Trainerfuchs Mark Lebedew möchte Altmeister Jalowietzki da nicht widersprechen. „Darüber haben wir auch gestern im Training gesprochen, über die Leidenschaft und den Fokus aus dem Lüneburg-Spiel“, erzählt er. „Wir haben uns gegen Berlin viele Chancen erarbeitet und sie dann nicht genutzt, das war gegen Lüneburg besser. Wenn wir daraus am Montag mehr gemacht hätten, hätten wir stetig zwei Punkte geführt und wären nicht immer einem Rückstand hinterhergelaufen.“
Einen Anteil soll dabei auch die Halle haben. Keine zwei Tage nach Bekanntgabe der Spielansetzung, war die BODENSEE-AIRPORT ARENA ausverkauft. Die Ehrung der ehemaligen Meister soll „die Leute zusätzlich anheizen“, so Lebedew, der Jalowietzki übrigens auch in Sachen Panik völlig Recht gibt. „Es gibt eine alte Weisheit aus der NBA, die besagt, dass eine Serie erst so richtig los geht, wenn eine Heimmannschaft ihr Spiel verliert. Um Meister zu werden müssen wir unsere Heimspiele gewinnen und eines von drei möglichen Spielen in der Max Schmeling Halle stehlen. Wir haben noch alle Möglichkeiten, denn viel ist noch nicht passiert.“