26. Mai 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit Simon Kohn bleibt dem VfB Friedrichshafen ein weiterer deutscher Volleyballer erhalten. Nach einem Jahr mit Doppelspielrecht, unterschrieb der 18-Jährige nun seinen ersten wirklichen Profivertrag. Kohn, der als gebürtiger Ulmer und ehemaliger Volley YoungStar als „local hero“ gilt, soll in der kommenden Saison mehr Verantwortung übernehmen und hat damit endgültig den Sprung aus dem Häfler Nachwuchs in die erste Bundesliga geschafft.
In der vergangenen Saison startete Simon Kohn noch mit einem Doppelspielrecht für den VfB Friedrichshafen und wurde immer wieder beim Nachwuchsteam der Volley YoungStars eingesetzt. Für die kommende Spielzeit bekommt der 18-Jährige nun seinen ersten richtigen Profivertrag bei den Häflern. Kohn, der in Ulm das Volleyballspielen lernte und dann zu den Volleys YoungStars an den Bodensee wechselte, ist ein „Vorbild für alle jungen Talente“, wie sein Cheftrainer Mark Lebedew anerkennend sagt. „Er zeigt, dass der Weg über die YoungStars in den Profikader funktioniert. Darauf können wir alle stolz sein.“
Stolz ist Simon Kohn auch, wenn er auf sein erstes Jahr bei den Häflern zurückschaut. Obwohl Krankheiten und Verletzungen ihn ab und an zu Pausen zwangen, weiß er, dass es als Sportler „das perfekte Jahr vermutlich gar nicht gibt.“ Er fühlt sich wohl in Friedrichshafen, wo er „tolle Menschen kennengelernt“ hat. „Ich bin sehr dankbar für das Training, die professionellen Rahmenbedingungen und das ganze Umfeld. Ich bin hier an meinen Aufgaben gewachsen.“
Das gilt auch für seine Position. Vor zwei Jahren bestritt Kohn schon die Vorbereitung mit den Profis – damals noch als Libero. Lebedew hatte aber andere Pläne und setzte ihn als Außenangreifer ein. Mit knappen 1,90 Meter hat er zwar nicht das Gardemaß für diese Position, „das gleicht er aber mit seiner Athletik und seinem Armzug wieder aus“, erklärt der Australier. „Simon kann immer noch ein guter Libero werden. Ich bin mir aber sicher, dass ihm eine tolle Bundesligakarriere als Angreifer bevorsteht.“
Mit all den Vorschusslorbeeren sind aber auch Erwartungen an den jungen Deutschen geknüpft. „Im Training war er oft der Beste in der Annahme und in der Abwehr, die Liberos mit eingerechnet“, so Lebedew. „In seinem zweiten Jahr muss er sich jetzt ein bisschen mehr zeigen.“ Kohn versteht das als Ansporn, „menschlich und in Sachen Volleyball weiter zu wachsen. Ich möchte alles dafür geben, mit dem VfB meinen ersten Titel zu gewinnen.“
Seiner Schwester Hannah ist dieser Coup zuletzt mit dem MTV Allianz Stuttgart gelungen. Zwei Meistertitel konnte die ein Jahr Ältere bislang feiern. Kohn blickt allerdings nicht neidisch auf seine Schwester, sondern ist stolz und nimmt es als Ansporn. Genauso wie die Möglichkeit, mit der B-Nationalmannschaft im Sommer weiter Erfahrung zu sammeln und vielleicht sogar zur Universiade zu fahren.