08. Juni 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat mit Costant Tchouassi einen neuen Assistenztrainer verpflichtet. Der Kameruner mit französischem Pass wechselt vom französischen Zweitligisten Mende Volley Lozère an den Bodensee und tritt damit die Nachfolge von Liam Sketcher an. Tchouassi und VfB-Cheftrainer Mark Lebedew verbindet eine langjährige Freundschaft. Der Club erhofft sich vor allem neue Impulse der französischen Volleyballschule von seinem zukünftigen Co-Trainer.
Am 29. März 2015 saß Constant Tchouassi in der Berliner Max Schmeling Halle und sah Mark Lebedew mit den Berlin Recycling Volleys die Bronzemedaille in der CEV Champions League gewinnen. „Ich dachte mir so, dieser Australier versteht wirklich mehr von diesem Spiel als alle anderen“, erzählt Tchouassi. Jahre später war Lebedew mit Jastrzebski Wegiel zu einem Vorbereitungsturnier in Frankreich, wo Tchouassi inzwischen selbst Trainer war. „Ich kontaktierte ihn und wir haben in einem Hotel eine ganze Nacht über Volleyball gesprochen.“ Seither treffen sich die beiden Volleyballverrückten regelmäßig. Bei jedem Club, den Lebedew coachte, kam Tchouassi ihn besuchen.
Nachdem feststand, dass Liam Sketcher seinen Job als Co-Trainer in Friedrichshafen zugunsten der Chefrolle bei VK CEZ Karlovarsko an den Nagel hängen sollte, intensivierte sich der Kontakt. Der ehemalige kamerunische Nationalspieler mit französischem Pass erfüllte sich den Wunsch, den er 2018 schon formulierte. „Ich wollte seit dieser Zeit mit Mark zusammenarbeiten und bekomme dazu jetzt die Chance“, so Tchouassi. „Ich hatte Angebote aus Frankreich, auch als Cheftrainer in der ersten Liga und im Ausland. Aber ich wollte zu Mark und diesem fantastischen Club.“
Tchouassi verbrachte seine Zeit als Spieler hauptsächlich in Frankreich. Als Außenangreifer heuerte er unter anderem beim Topclub Chaumont Volley-Ball an. 2016 wechselte er nahtlos ins Trainergeschäft zum damaligen französischen Drittligisten Mende Volley Lozère. „Er hat den Club in die zweite Liga geführt und ist vergangene Saison erst im Finale am Aufstieg gescheitert“, ist Lebedew beeindruckt von seinem neuen Assistenten, der damit den größten Erfolg in Mendes Geschichte einfuhr. „Er hat dort etwas Großes aufgebaut“, weiß Lebedew, der aber auch den Wunsch Tchouassis nach Veränderung versteht. „Ich habe dort alles gegeben und das hilft mir, mit einem guten Gefühl zu gehen“, sagt er selbst. „Ich habe in Friedrichshafen die Chance, zu wachsen und dem Club alles zu geben, um erfolgreich zu sein.“
Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt ist „sehr gespannt, welche Impulse Constant setzen“ kann. „Wie Liam ist er ja kein klassischer Assistent, sondern hat Erfahrung als Cheftrainer. Außerdem bringt seine französische Schule viele neue Einflüsse.“ Viel Kreativität und Flexibilität im Spiel heißt das in der Übersetzung. Tchouassi, der selbst eine Saison beim deutschen Zweitligisten TV Biedenkopf bestritt und vor allem „Deutsch lernen“ als Priorität auf seiner persönlichen Agenda hat, sieht sich selbst als „ständiger lernender Mensch.“ Für ihn ist es wichtig, aus Einzelspielern ein Team zu formen, das die Region, die Fans und die Stadt repräsentiert. „Ich warne euch alle schon einmal vor“, lacht er. „Ich komme nach Friedrichshafen und bringe alles mit, was ich dazu beitragen kann, den Club weiterzuentwickeln.“