15. März 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Friedrichshafen steht mit einem Bein im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft im Männervolleyball. Die Häfler besiegten am Freitagabend die SWD powervolleys Düren mit 3:1 (25:23, 23:25, 25:22, 25:23) und gehen damit in der „best-of-three“-Serie in Führung. Die Partie war an Spannung kaum zu überbieten und lebte von den Fehlern auf beiden Seiten. Zum wertvollsten Spieler wurde der 19-jährige Simon Uhrenholt gewählt, der Mitte der Partie für Sieggarant Michal Superlak übernahm.
Der schnelle Schritt aus den Startblöcken ist in dieser Saison noch nicht so richtig die Spezialdisziplin des VfB Friedrichshafen. Tim Peter, Jackson Young, Israel Masso, Marcus Böhme, Michal Superlak, Aleksa Batak und Libero Nikola Pekovic wollte zu Beginn des ersten Satzes wenig gelingen. Drei Aufschlagfehler folgten auf einen Angriff Youngs in den Block (1:3, 2:6). Erst als Masso Luuc van der Ent abräumte, wurden die Häfler ihrer Rolle als Hausherren gerecht (8:8). Immer wieder war es Superlak (11:12, 15:15), der den VfB in der Spur hielt, Peter setzte dann mit dem Ass zum Überholmanöver an (18:16). Ein Aufschlagfehler von Marcin Ernastowicz erledigte den Rest (25:23).
Der zweite Durchgang war eine Blaupause des ersten. Düren marschierte mit Sebastian Gevert und Friedrichshafen traf die Aufschläge nicht (3:5, 11:15). Dann richteten es erneut Peter und Superlak mit Service und Gefühl (16:16). Dieses Mal war das Team von Trainer Tomas Kocian aber galliger und machte Druck im Aufschlag, den die VfB-Defensive nicht halten konnte (18:22). Masso, der zusammen mit Marcus Böhme den Mittelblock über die gesamte Partie dominierte, ließ noch Hoffnung aufkommen (23:24). Gevert holte sich aber ganz abgezockt den Satzausgleich (23:25).
Der dritte Satz entwickelte sich immer mehr zum Elefantenrennen. Hatte Düren die Chance zur Serie und zum größeren Vorsprung, machte Friedrichshafen den Run wieder zunichte (2:4, 12:12). Es lief zäh, vor allem bei Michal Superlak, der völlig platt für Simon Uhrenholt von der Spielfläche musste. Die überstandene Grippe des Polen machte sich doch noch in Sachen Kondition bemerkbar. Sein Vertreter aus Dänemark, den die Zuschauer später zum MVP wählten, nahm sein Erbe allerdings an und verwandelte gleich seinen ersten Angriff (15:17), ehe Masso sich van der Ent mit einem seiner insgesamt fünf Blocks holte und Peter im Service aufdrehte (19:19, 20:19). Wieder war ein Satz gedreht, dieses Mal weil der 19-jährige Diagonalangreifer die Nerven behielt (22:20, 24:21). Young setzte sich dann noch sehenswert gegen den Dürener Dreierblock durch (25:22).
Drei Sätze lang erwischte Düren den besseren Start, nun legte Friedrichshafen mit Masso und Böhme los (3:0). Bis zu Bataks Block blieb dieser Vorsprung bestehen (14:11), Gevert wollte aber noch nicht zurück nach Nordrhein-Westfalen (14:14, 18:18), musste sich aber doch der Übermacht Massos am Netz geschlagen geben (22:21), was Böhme zum direkten Aufschlagpunkt motivierte (23:21). Gevert, vermutlich der beste Dürener in diesem ersten Playoff-Viertelfinale, setzte schließlich den finalen Angriff nur neben das Feld (25:23).
“Elefantenrennen trifft es wohl heute ganz gut, denn wir haben nie richtig in den Rhythmus gefunden. Gut war aber, dass wir in den entscheidenden Phasen die Sätze für uns entscheiden konnten. Ich hätte mir ein schöneres Spiel gewünscht, aber es steht trotzdem 1:0 für uns“, sagte ein erleichterter Cheftrainer Mark Lebedew. „Simon Uhrenholt war heute sehr gut, obwohl er nicht oft spielt, hat er eine super Statistik und schon zwei MVP-Titel. Das zeigt, welche Zukunft er noch hat. Mit Michal Superlak war nichts Tragisches, es war nur zuletzt krank und das ging noch nicht über die volle Distanz. Supi hat uns viele Siege geholt in dieser Saison, heute hat die Mannschaft ihm einen zurückgezahlt.“
Schon am Montag macht sich der VfB Friedrichshafen auf den Weg nach Düren, um am Dienstagabend (19 Uhr) erneut gegen die powervolleys aufzuschlagen. Gewinnt der VfB die Partie, steht er im Halbfinale. Bei einem Dürener Sieg käme es am kommenden Samstag (23. März, 20:00 Uhr) am Bodensee zum Entscheidungsspiel.