06. April 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit dem 3:0 (25:21, 27:25, 25:20) am Samstagabend gegen die Helios Grizzlys Giesen, hat der VfB Friedrichshafen das entscheidende fünfte Spiel erzwungen und erhält sich die Chance auf das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Zwei Sätze dominierten die Häfler und drehten sensationell den zweiten Durchgang noch zu ihren Gunsten.
Es war die gleiche Mannschaft, die noch am Mittwoch mit 0:3 verloren hatte, aber nicht dieselbe. Der VfB Friedrichshafen startete mit Israel Masso, Severi Savonsalmi, Tim Peter, Jackson Young, Michal Superlak, Aleksa Batak und Libero Nikola Pekovic und mit einer ganz anderen Körpersprache. Vor allem Letzterer wirkte wie ausgewechselt und verteidigte viele Giesener Angriffe. Immer wieder kam dann Superlak durch (12:9), oder die Gäste trafen das Feld nicht (19:15). Und es kam noch schlimmer für die Männer aus Niedersachen: Young blockte Superstar Ahyi zum 22:18, sodass alle Weichen in Richtung Satzgewinn gestellt waren. Superlak brachte den Durchgang über die Ziellinie (25:21).
Durchgang zwei startete ebenfalls nach Maß, weil Masso den Leger wegblockte (2:0) und Peter eine Abwehr von Pekovic veredelte (4:1). Jori Mantha wollte aber noch nicht so früh den nächsten Satz hergeben und servierte das Ass (7:7). Friedrichshafen fehlte die Präzision und Giesens Libero Niklas Breilin holte sich Abwehr um Abwehr. Ahyis Ass besorgte dann den großen Vorsprung (10:16). Dann kämpfte Friedrichshafen und zeigte die vielleicht geschlossenste Mannschaftsleistung der Saison. Superlak servierte so, dass erst Young Ahyi blocken konnte und Batak eine schlechte Annahme direkt zurückschickte (12:16, 14:17). Als der Pole dann, eine Rotation später, das Spielgerät direkt im gegnerischen Feld versenkte, tobte die SPACETECH ARENA. Nach Savonsalmis Ass zum Satzgewinn flog fast das Dach weg (27:25).
Der dritte Satz war dann ein echtes Nervenspiel, denn keiner der beiden Kontrahenten wollte den anderen ziehen lassen. Peter Ass (5:2) konterte Ex-Häfler Jakob Günthör mit zwei guten Aktionen am Netz (5:5). Nach zwei Angriffsfehlern von Superlak (7:10, 8:11), blockte Masso die Verhältnisse wieder zurecht (12:12). Erst ein verteidigter Ball des überragenden Pekovic lenkte die Crunch Time in Richtung der Gastgeber (19:17). Tim Peter, der später den Titel des wertvollsten Spielers verliehen bekam, zeigte noch einmal, warum er eben diesen verdient hatte (23:20, 24:20) und ging kraftvoll durch den Giesener Block. Masso räumte Günthör zum Matchgewinn ab (25:20).
Damit hat der VfB Friedrichshafen das Entscheidungsspiel erzwungen. Am kommenden Mittwoch (10. April, 19 Uhr) begegnen sich beide Teams zum fünften Aufeinandertreffen in Hildesheim. Der Sieger dieser Begegnung zieht direkt ins Finale ein, wo der Meister aus Berlin wartet. Der VfB Friedrichshafen lädt seine Fans am 10. April zum einem Public Viewing in die SPACETECH ARENA ein. Einlass ist ab 18:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
“Wichtig war, dass wir einen guten Anfang erwischt und auch bis zum Ende durchgezogen haben. Dadurch, dass wir in den vergangenen Spielen viele Aufs und Abs hatten, hat uns das sehr beruhigt. Deshalb konnten wir auch den zweiten Satz noch mit Ruhe und einer geschlossenen Mannschaftsleistung drehen. Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft“, so Cheftrainer Mark Lebedew. „Ich erinnere mich, dass ich schon einmal eine solche Serie mit so deutlichen Heimspielsiegen erlebt habe. Damals haben wir auswärts im fünften Spiel gewonnen. Wie, ist aber egal, ich nehme auch ein 99 zu 97 im fünften Satz. Wichtig ist, dass wir am Mittwoch in Hildesheim gewinnen.“