19. April 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Schluss beendete der Lüneburger Xander Ketrzynski mit seinem letzten Angriffsschlag im vierten Satz des fünften Spiels die Finalträume des VfB Friedrichshafen. Die Häfler, die in der Serie erst 1:0 in Führung gingen, am vergangenen Mittwoch noch einmal ausglichen und auch in Spiel fünf fast noch das Comeback schafften, mussten sich am Ende mit der Bronzemedaille zufriedengeben. „Wir sind gegen einen sehr starken Gegner ausgeschieden, Gratulation an die SVG Lüneburg“, sagte Adam Swaczyna nach seiner ersten Saison als VfB-Cheftrainer. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen; vermutlich haben wir das Maximum herausgeholt.“
Niedergeschlagene Häfler nach der Niederlage im Entscheidungsspiel | Bild: Anton Höfel
Friedrichshafen startete leicht verändert in die finale Partie der „Best-of-Five“-Serie am Samstagabend. Tim Peter und Severi Savonsalmi rückten zurück in die Startformation. Dazu kamen Kapitän Marcus Böhme, Jackson Young, Wessel Keemink und Lenny Graven. Weil es für Michal Superlak nur für Kurzeinsätze reichte, übernahm Jose Masso den Job des Diagonalangreifers. Die Partie startete zerfahren: sechs der ersten acht Punkte resultierten aus geblockten Angriffen des Gegners (4:4). Lüneburg kam zuerst in den Rhythmus und servierte stark, in Person von Lorenz Karlitzek (8:10, 8:14). Auch wenn sich Friedrichshafen noch herankämpfte, reichte der Schlusspurt nicht (23:25).
Auch Satz zwei verlief nach ähnlichem Muster. Wieder mussten die Häfler zur Mitte des Satzes Breakbälle schlucken (13:16). Masso und der erneut starke Young brachten ihr Team wieder heran (14:16, 18:18), doch der VfB ließ erneut die Chancen zur Führung liegen. Lüneburg suchte in dieser Phase häufig Ketrzynski, der seine Möglichkeiten in Punkte ummünzte. Den letzten davon verwandelte der Kanadier zum 23:25 aus Sicht der Gäste.
Ivan Zeljkovic durfte dann für Peter ran, und auch Simon Uhrenholt und Aleksa Batak bekamen Einsatzzeit. Trotzdem marschierte der Champions-League-Viertelfinalist aus dem hohen Norden weiter. Masso drosch einen Angriff ins Aus (6:11) und Kunstmann servierte ein Ass (7:13). Als der deutsche Mittelblocker dann auch noch zum 23:19 für die Lüneburger durchkam, war die Partie eigentlich durch. Eigentlich – denn der VfB zeigte Kampfgeist. Dank einer Aufschlagserie von Zeljkovic holte sich der 13-fache deutsche Meister die Führung (22:23) und schließlich die Satzbälle (27:26, 28:27). Jose Masso brachte sein Team mit viel Wucht zurück in die Partie (29:27).
Die Schockstarre der SVG dauerte aber nicht lange. Uhrenholts Block gegen Ketrzynski ließ die Häfler Fans aber zumindest kurz hoffen (3:0). In einem später ausgeglichenen Satz setzte dann aber doch Lüneburg die entscheidenden Punches. Wright pflückte sich Young; Simon Torwie tat es ihm mit Masso gleich (16:18). Dieses Mal wollte das Heimteam den Vorsprung auch ins Ziel bringen und verteidigte jetzt im Stile einer Spitzenmannschaft. Ketrzynski ließ schließlich die ausverkaufte LKH Arena jubeln (25:18). Lüneburg holte sich den ersten Finaleinzug der Vereinsgeschichte. Für Friedrichshafen blieb Bronze und damit der dritte Platz.
„Meine Mannschaft hat gekämpft und alles reingeworfen. Ich bin sehr stolz auf jeden Einzelnen – vor allem, wenn man bedenkt, welche Probleme wir in dieser Saison hatten“, sagte Adam Swaczyna später. „Es war eine so knappe Serie, mit drei Spielen über die volle Distanz. Am Ende gab es ein paar Tränen der Enttäuschung, aber ich bin mir sicher, dass die Spieler mit etwas Abstand verstehen werden, was sie geleistet haben.“