05. Februar 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Bundesstützpunkt Volleyball in Friedrichshafen bekommen Nachwuchsspieler eine Ausbildung, die sie auf ihre weitere Karriere vorbereiten soll. Dabei ist Zuspieler Tobias Hosch in den Genuss einer besonderen Lehrstunde gekommen: einer Coaching-Einheit mit Patrick Steuerwald.
Steuerwald, seit dieser Saison Co-Trainer im Profiteam, kann selbst auf eine langjährige Zuspiel-Karriere zurückblicken, die bei den Volley YoungStars in Friedrichshafen begann. Es folgten 14 Jahre als Berufsvolleyballer, in denen er 125 Länderspiele absolvierte. Nach einer Fußverletzung, die das Karriere-Aus bedeutete, hat er als Co-Trainer mit Michael Warm in Frankfurt und bei der österreichischen Nationalmannschaft gearbeitet.
Die Gelegenheit, sich ein gutes Bild von Tobias Hosch zu machen, bot sich im Januar während der Olympia-Qualifikation, als der YoungStar bei der „Ersten“ mittrainierte.
Dass der Zuspieler die wichtigste Rolle spielt, quasi der Dirigent der Mannschaft, war für den Nachwuchsspieler nichts Neues. Auch nicht, dass es wichtig ist, den gegnerischen Block lesen zu können, das heißt während des Spiels schnell zu erkennen, wie der Gegner verteidigt, um die Mitspieler entsprechend einzusetzen. Sich mit einem routinierten Zuspieler so intensiv auszutauschen, war jedoch eine neue Erfahrung für Tobias Hosch.
„Du musst das Team führen. Das heißt aber nicht, dass du laut sein musst“, lautete Steuerwalds Tipp an Hosch, von Natur aus ein eher ruhiger Typ. Wichtig sei es, im Training Qualität von den Mitspielern zu fordern: „Ihr habt alle den Anspruch, in ein paar Jahren Bundesliga und Nationalmannschaft zu spielen. Da müssen einfache Dinge perfekt sitzen.“
Technische Tipps, beispielsweise wie man den Gegner erst spät erkennen lässt, welchen Ball man spielt, gab Patrick Steuerwald dem YoungStar ebenso mit wie taktische Hinweise.
„Ich habe mir bisher auch schon viele Gedanken über taktische Dinge gemacht“, sagt Tobias Hosch. Er findet es gut, die Ansichten, unterschiedlicher Trainer kennenzulernen. Außer bei den YoungStars unter Adrian Pfleghar trainiert und spielt der 19-Jährige in der U20-Nationalmannschaft unter DVV-Coach Dan Ilott und hat von 16 bis 18 in der Baden-Württemberg-Auswahl unter Landestrainer Michael Mallick trainiert. „So kann ich von jedem etwas lernen“, sagt der Zuspieler. „Allerdings ist es natürlich schwer, das dann auch auf Knopfdruck umzusetzen.“ So intensiv hätte er noch nicht mit einem Trainer über seine Rolle auf dem Feld gesprochen. „Ich fand es voll gut“, sagt der Zuspieler.
Stützpunkttrainer Pfleghar freut sich, dass sein Schützling so wertvolle Tipps von Patrick Steuerwald bekommen hat. „Es ist ein großer Vorteil unseres Standorts, dass wir Spitzensport vor Ort haben. Unsere Jungs können teilweise mit erfahrenen Profis trainieren und sich mit guten Trainern austauschen.“