18. Oktober 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am kommenden Sonntag (20. Oktober, 13:45 Uhr) hat der VfB Friedrichshafen die Chance, den ersten Titel der Saison zu holen. Im Comdirect Supercup steht das Team von Cheftrainer Michael Warm als amtierender Pokalsieger dem deutschen Meister Berlin Recycling Volleys gegenüber. Im Anschluss daran tragen der SCC Palmberg Schwerin und der MTV Allianz Stuttgart das Pendant in der Hannoveraner TUI Arena aus. Beide Spiele sind live im TV bei Sport1 zu sehen. Die Häfler Fans haben die Chance, ihr Team gemeinsam beim Public Viewing im Dorfkrug in Friedrichshafen anzufeuern.
Zum vierten Mal trägt die Volleyball Bundesliga den Supercup in diesem Jahr aus und zum vierten Mal heißt die Begegnung bei den Männern VfB Friedrichshafen gegen Berlin Recycling Volleys. Dabei zog Berlin in diesem Wettbewerb in allen drei Jahren den Kürzeren. Die Häfler konnten den dreieinhalb Kilo schweren Pokal immer mit an den Bodensee nehmen. „Das ist schon ziemlich cool zu wissen, dass wir bis jetzt das einzige Team sind, dass den Titel gewinnen konnte“, sagt VfB-Mittelblocker Jakob Günthör. „Natürlich wäre es toll, ihn zu verteidigen, aber einfach wird das mit Sicherheit nicht.“
Die Voraussetzungen sind bei beiden Teams ähnlich. Beide Mannschaften konnten auf Grund der Europameisterschaft und dem World Cup nicht mit voller Besetzung in die Vorbereitung starten. Doch Berlin hat den großen Vorteil, dass sie bereits eine eingespielte Mannschaft sind. „Sie haben sich im Sommer punktuell verstärkt“, so VfB-Trainer Michael Warm. „Insgesamt sind sie sehr breit aufgestellt und haben sich schon in der vergangenen Saison zu einem sehr starken Team entwickelt.“ Berlin hat große Ziele vorgegeben. Alle drei nationale Titel will der Club aus der Hauptstadt holen. International wollen sie es in der Champions League bis unter die letzten acht Teams schaffen. „International traue ich ihnen das auf jeden Fall zu“, sagt Warm. Da sieht er seine Mannschaft, die mit acht neuen Spielern und einem ebenfalls neuen Trainierteam einen großen Umbruch hinter sich hat, aktuell im Nachteil. „Zu diesem frühen Moment würde es mich wundern, wenn wir jetzt schon dagegenhalten können“, sagt er und zeigt sich trotzdem optimistisch. „Sobald sich eine Chance bietet, werden wir diese aber nutzen.“
Dass der Supercup in diesem Jahr nicht vor der Ligarunde stattfindet, hat einen einfachen Grund. Auf Grund des internationalen Spielplans findet im Januar die Olympiaqualifikation statt und die Liga musste früher beginnen, da der zeitliche Rahmen sonst nicht gepasst hätte. Daher sind auch die Vorzeichen anders, denn sowohl Berlin als auch Friedrichshafen haben schon Ligaspiele auf der Uhr und können den Gegner analysieren. „Wir versuchen trotzdem, uns ganz auf uns selbst zu konzentrieren“, sagt Günthör. „Hannover ist eine großartige Kulisse, es macht viel Spaß dort zu spielen und ich bin auf den neuen Boden gespannt.“ Erstmals wird ein Pflichtspiel einer olympischen Sportart auf einem interaktiven Hallenboden ausgetragen. Dieser besteht aus Glas und Millionen LEDs, quasi ein großer Monitor, auf dem den Zuschauern viele statistische Daten grafisch ansprechend dargestellt werden können.
Vergangenes Jahr standen sich die ewigen Rivalen acht Mal gegenüber. Vier Mal davon war der VfB am Ende die siegreiche Mannschaft. Während die Häfler zu Saisonbeginn den Titel beim Supercup holten, sicherten sich die Berliner am Ende der Saison die Meisterschaft. Dass man über diese Rivalität „gar nicht viel sagen muss“, sei klar, so Günthör. „Jeder weiß, worum es bei den Spielen dieser beiden Teams geht.“