22. März 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Dass in der Volleyball Bundesliga zum Ende der Normalrunde der Rechenschieber bemüht werden muss, wenn es um den ersten Platz geht, hatte in den letzten Jahren eher Seltenheitswert. 2019 stehen gleich drei Mannschaften ganz oben, die noch als Ligaprimus in die Playoffs gehen können. Berlin und Haching müssen aber auf Fehler der Häfler hoffen. Der VfB hat es in eigener Hand. Mit einem Sieg am Samstagabend (23. März, 19:00 Uhr) gegen Lüneburg – egal mit welchem Ergebnis – bleibt der VfB an der Spitze.
„Wenn wir gewinnen, sind wir Erster“, beschreibt David Sossenheimer die Ausgangssituation für seinen VfB Friedrichshafen recht treffend. Vor dem letzten Spiel der Normalrunde gegen die SVG Lüneburg ist nämlich der Kampf um die oberen drei Plätze in der Tabelle noch offen. Allerdings haben die Häfler zwei Punkte Vorsprung auf Haching und derer drei auf den Meister aus Berlin. Ein 3:2 würde also reichen, um als Erster in die Playoffs einzuziehen. „Das wäre schon wichtig“, so Sossenheimer. „Wir würden dann erst einmal Haching und Berlin in den Halbfinals aus dem Weg gehen.“
Für Lüneburg soll die Partie „ein Match zum Genießen“ werden, ist auf der Homepage des Clubs zu lesen. Schließlich sind die Nordlichter sicherer Vierter und können weder nach oben klettern noch nach unten durchgereicht werden. Die SVG siegte zuletzt gegen Herrsching und Aufsteiger Giesen nur knapp und verlor daheim gegen Berlin mit 1:3. Man bereite sich jetzt schon auf die Playoffs vor, lässt sich Trainer Stefan Hübner zitieren. Trotzdem wolle man Friedrichshafen „ein wenig ärgern“.
Das gelang in dieser Saison schon einmal, als Lüneburg mit 3:2 in der ZF Arena gewann. Im Pokalfinale in Mannheim gab es für Topscorer Ray Szeto und Co. mit 0:3 allerdings eine dicke Packung. „Ich glaube schon, dass der Pokalsieg jetzt auch ein Vorteil für uns ist“, sagt David Sossenheimer. „Schließlich wissen wir, was gegen Lüneburg funktioniert hat.“ Auch die enge Halle mit ihrer niedrigen Decke bereitet ihm deshalb keine Sorgen. „Wir haben ja hauptsächlich mit taktisch cleveren Aufschlägen Druck gemacht“, fasst er den Pokalsieg noch einmal zusammen. „Da ist die Hallenhöhe jetzt nicht sonderlich entscheidend.“
Respekt hat der VfB aber schon vor den Lüneburgern, die vor ausverkaufter Halle gegen den Pokalsieger auflaufen werden. „Eine Ausrede suchen“ will Sossenheimer aber nicht. „Wir haben in den vergangenen Tagen gut trainiert“, sagt er. „Wir sollten es dann auch schaffen, gegen Lüneburg zu gewinnen.“ Sollte der VfB eine ähnliche Leistung abrufen wie am vergangenen Wochenende gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen, könnte sich bei der SVG die „entspannte“ Situation und der Wunsch nach dem „Match zum Genießen“ aber durchaus noch ändern. Denn auch wenn der Druck bei den Häflern höher ist – mit einer Niederlage in die Playoffs gehen will auch Stefan Hübner nicht.