06. Februar 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In Rekordzeit setzte sich der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend gegen die WWK Volleys Herrsching durch. Die Häfler gewannen nach 70 Minuten klar mit 3:0 (25:22, 25:15, 25:12) und waren dem bayrischen Ligakonkurrenten in allen Belangen überlegen. Durch den Sieg schiebt sich das Team von Cheftrainer Vital Heynen mit 40 Punkten an den AlpenVolleys Unterhaching (39 Punkte) vorbei. Unterhaching siegte bei Aufsteiger Giesen überraschend knapp mit 3:2, hat allerdings ein Spiel weniger als der VfB.
Sichtlich unaufgeregt ging der VfB Friedrichshafen die Partie gegen die WWK Volleys Herrsching an. Zwar konnte Herrschings Außenangreifer Tim Peter sein Team mit 5:3 in Führung bringen. Kurze Zeit später sorgten zwei Angriffsfehler des jungen Peter und ein Block von Bartlomiej Boladz gegen Griffin Shields aber für die Häfler Führung (5:5, 7:5). VfB-Zuspieler Rafael Redwitz suchte im Angriff immer wieder Michal Petras, der den Vorzug vor Athanasios Protopsaltis bekommen hatte – und der machte seine Sache gut. Petras punktete über Außen (10:7) und aus dem Hinterfeld (17:15).
Zu diesem Zeitpunkt war Herrschings Libero Ferdinand Tille schon sichtlich angefressen und es kam noch dicker für den deutschen Nationalspieler. Andreas Takvam servierte der bayrischen Defensive ein Ass (21:17). Petras trommelte zwar einen Angriff mit viel Kraft ins Aus (22:20) und Griffin Shields machte es mit einem Ass nochmal spannend (23:22). Der eingewechselte Athanasios Protopsaltis kramte dann aber seine ganze Routine heraus, legte seinen Angriff hinter den Herrschinger Block und machte mit 25:22 den ersten Satz zu.
Bartlomiej Boladz steuerte bis dorthin fünf Punkte bei, bekam eine Pause und machte Daniel Malescha Platz. Der Häfler Zug rollte aber unaufhaltsam weiter. Takvam, mit dessen Service Tille und Co erhebliche Probleme hatten, servierte das Ass zum 5:2. Nach einer riesigen Defensivaktion von David Sossenheimer verwandelte Takvam dann am Netz zum 14:8. Die Abwehr war es jetzt auch, die den Vorsprung noch größer machte. Herrsching bekam am Netz keinen Zugriff und die Angriffe nicht auf den Boden.
Als VfB-Coach Vital Heynen Philipp Collin für Rafael Redwitz brachte und ihn im Block neben den anderen Riesen Jakob Günthör stellte, setzte Herrschings Griffin Shields ehrfürchtig zwei Angriffe neben die Linie (19:10, 20:10). Nach einer strittigen Entscheidung beschwerte sich Heynen beim Schiedsgericht und bekam die relativ humorlose Quittung. Erst sah er die gelbe, dann die rote Karte und Herrsching bekam den 14. Punkt geschenkt (20:14). Humorlos können aber auch die Häfler. Nach fünf Punkten in Folge – zwei Mal durch Malescha – war das 25:15 dann schon ziemlich deutlich.
Die mitgereisten Herrschinger Fans trommelten noch eifrig, bei der Mannschaft im Lederhosentrikot hingen allerdings schon die Köpfe. Der VfB schlug weiter präzise auf und zwang Herrsching zu ungenauem Spielaufbau. Artem Sushko, der am Mittwochabend keinen Glanztag erwischt hatte, verzog erst seinen Angriff (9:5) und bekam einen weiteren von Takvam vor die Füße geblockt (11:5). Daniel Malescha punktete noch einmal gegen seinen Ex-Club (13:8), ehe es ganz bitter für den selbsternannten „Geilsten Club der Welt“ wurde. Takvam servierte drei Asse mit vier Aufschlägen und schraubte die Führung auf 18:8. Malescha ließ noch ein Ass folgen (21:10), Jakob Günthör pflückte ein weiteres Mal Griffin Shields (22:10) und der eingewechselte Adrian Aciobanitei trug sich mit einem Hinterfeldangriff ebenfalls in die Statistik ein (24:11). Zum 25:12 segelte schließlich ein bayrischer Aufschlag weit hinter das Häfler Feld.
Viele Spieler kommen von ihren Verletzungen zurück und wir werden stabiler und stabiler – das machen wir ziemlich gut“, zeigte sich Heynen nach dem Spiel zufrieden.