26. Januar 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit 3:0 (26:24, 25:21, 25:18) setzte sich der VfB Friedrichshafen in der 1. Volleyball Bundesliga gegen die Helios Grizzlys Giesen durch. Vor 1616 Zuschauern war der Aufsteiger aber keineswegs chancenlos. Vor allem im ersten Satz führte Giesen lange und musste sich erst im Endspurt geschlagen geben. Vor allem MVP Bartlomiej Boladz überzeugte am Samstagabend mit einer starken Leistung im Angriff. Durch den Sieg setzt sich der VfB mit 34 Punkten weiter oben in der Tabelle fest.
Auf dem Weg in Richtung Spielfeld stibitzte sich Vital Heynen ein wenig Popcorn von einem Zuschauer. Der VfB-Trainer hatte sich wohl gegen die Helios Grizzlys Giesen beste Samstagsabendunterhaltung erwartet. Geboten bekam er das auch – zuerst aber vom Aufsteiger. Giesen war von Beginn an hellwach und ging im Aufschlag volles Risiko. Mit Erfolg: Jerome Clere schlug erst das Ass (2:4) und bereitete weitere zwei Punkte mit seinem Service vor (3:6). VfB-Zuspieler Rafael Redwitz hatte zu Beginn alle Hände voll zu tun seine Angreifer in Szene zu setzen. Bartlomiej Boladz war dabei seine sicherste Bank (7:7, 11:13).
„Ruhig bleiben“ war die Devise, die Vital Heynen seinen Spielern immer wieder auf dem Feld zurief. Und sie blieben ruhig. Nach einem Ass von Andreas Takvam schlug Boladz den Giesener Block zur ersten Häfler Führung an. Und mit der Führung funktionierte auch die Feldabwehr um Libero Thilo Späth-Westerholt, der sich auf seiner Position mit Markus Steuerwald in der Annahme abwechselte. Friedrichshafen verteidigte nun die Angriffe des Aufsteigers und zwang die Grizzlys zu Fehlern. Antwain Aguillard verschlug über Mitte (19:17), Zuspieler Filip Palgut griff über (21:18) und Aufschlagungeheuer Clere drosch seinen Angriff ebenfalls ins Aus (22:18). Heynen machte den Doppelwechsel und brachte Jakub Janouch und Daniel Malescha. Drei Satzbälle (24:21) ließ der VfB aber aus. Athanasios Protopsaltis setzte den letzten ganz knapp neben die Linie (24:24). Redwitz und Boladz kamen zurück, Protopsaltis machte seinen Fehler wett (25:24), ehe Takvam mit einem Ass Satz eins ein Ende machte (26:24).
Im zweiten Satz warteten die 1616 Zuschauer auf den ersten wirklich „Wow-Moment“ des Spiels. Und den lieferte David Sossenheimer. Mit einem krachenden Einerblock gegen Michal Krisko setzte die Häfler Nummer fünf ein Ausrufezeichen (12:10). Boladz, der zu diesem Zeitpunkt die Hälfte aller VfB-Punkte gemacht hatte, legte zwei Asse nach (14:10). Wenn bei Giesen jetzt etwas ging, dann über Clere oder Mayaula (19:16). Beim VfB bekam Athanasios Protopsaltis seinen großen Auftritt. Erst verlud „Sakis“ Giesen mit dem Hinterfeldangriff (22:19), dann machte es der kleine Grieche am Netz für Jerome Clere richtig dunkel (23:19). Hauke Wagner drosch seinen Service ins Netz und Friedrichshafen holte sich mit 25:21 Durchgang zwei.
Wie schon in den beiden ersten Sätzen gingen die Grizzlys auch im dritten Durchgang in Führung (0:1), allerdings hielt der knappe Vorsprung nicht lang. Die Feldabwehr der Häfler funktionierte und auch der Block – wie durch Collin zum 9:5 – stand effektiver. Trotz einiger kleiner Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Zuspieler Redwitz und seinen Außenangreifer hielt die Häfler Führung. Protopsaltis setzte seinen Angriff zum 15:11 zwei Meter hinter das Netz ins Feld. Zwei Mal Collin (16:13, 19:14) und ein Ass von Protopsaltis (20:14) machten es dann deutlich. Giesens Jerome Clere durfte mit einem Ass noch seine persönliche Statistik aufpolieren (21:17), Protopsaltis holte sich allerdings die Linie hinunter die Mätchbälle (24:18) und blockte den 25. Punkt auch gleich selbst (25:18).
„Jetzt weiß ich, warum Giesen am Mittwoch gegen Frankfurt gewonnen hat. Beide Mannschaften haben heute ein wirklich gutes Spiel gemacht“, sagt VfB-Trainer Vital Heynen nach dem Spiel. „Das sagt sehr viel über die deutsche Liga, wenn der Tabellenzehnte so gegen den Zweiten auftritt.“