15. Januar 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Zum dritten Spieltag in der Gruppenphase der 2019 CEV Volleyball Champions League kommt am Mittwochabend (16. Januar, 20 Uhr) mit Zenit St. Petersburg nicht nur der vermutlich stärkste Gegner in die ZF Arena. Die Russen haben mit Ex-Häfler Georg Grozer einen alten Bekannten im Gepäck. Grozer will selbstverständlich mit seinem Team drei Punkte von Bodensee entführen. Gleichzeitig tritt der 34-Jährige aber auch an dem Ort an, an dem seine Weltkarriere 2008 begann.
Wenn VfB-Trainer Vital Heynen von Georg Grozer redet, dann spricht er von „einem der besten Diagonalangreifer auf dieser Welt“. Wenn Grozer, in Diensten von Gegner Zenit St. Petersburg, von Vital Heynen spricht, dann hat er ebenfalls nur Gutes für den Belgier übrig. Solche Worte „aus dem Mund des wahrscheinlich weltbesten Trainers“ zu hören sei „eine Ehre“ für Grozer. Grozer weiß, dass Heynen ihn „in- und auswendig kennt“ und sich „schon eine besondere Taktik“ ausdenken wird. Heynen ist sich sicher, dass eben genau das der Schlüssel zum Sieg sein könnte. Grozer zu stoppen. Der deutsche Nationalspieler befindet sich im Moment allerdings in einer großartigen Form. „Die letzten drei Spiele nach der Weihnachtspause war Georg überragend“, so Heynen. „In drei Spielen keinen Satz abzugeben ist schon beeindruckend.“
Vielleicht hilft den Häflern dabei aber auch die Nostalgie. Schließlich kehrt der Superstar Georg Grozer am Mittwochabend in die Arena zurück, in der vieles für ihn begann. „Ich habe hier mein allererstes Champions-League-Spiel gemacht“, erinnert sich der inzwischen 34-Jährige. Das war 2008. 2010 verließ Grozer den VfB. 2014 holte er sich mit Belgorod Europas Königsklasse und wurde Klubweltmeister. „Es ist wirklich ein tolles Gefühl und eine Ehre für mich, dass ich nochmal hier spielen darf“, so Grozer. „Ich freue mich auf Mittwochabend.“
Heynen hat derweil nicht nur mit dem starken Gegner aus Russland zu tun, sondern auch mit dem eigenen Team. Viele Spieler sind weiterhin angeschlagen und David Sossenheimer wird auch am Mittwoch nicht als Außenangreifer auflaufen können. Dazu kam am Montag noch eine weitere Nachricht aus dem Lazarett. Libero Markus Steuerwald, der sich im Heimspiel gegen die SVG Lüneburg an der Schulter verletzt hatte, wird gegen St. Petersburg nur zuschauen können. „Du denkst irgendwann, es geht nicht mehr schlimmer mit den ganzen Verletzten“, erzählt Heynen. „Und dann verletzt sich Markus, der jetzt zweieinhalb Jahre kein einziges Wehwehchen hatte. Wir müssen am Mittwoch sehen wer fit ist und wer spielen kann.“
Probleme, die St. Petersburg nicht kennt. Neben Grozer treffen die Häfler auch auf Oreol Camejo, einen Cubaner, den Vital Heynen besonders auf dem Zettel hat. Außerdem wechselten viele russische Nationalspieler vor der Saison von Europas überragendem Team Zenit Kazan zu Zenit St. Petersburg. Auch Ex-Häfler Lukas Divis steht in Diensten der Russen. Punkte braucht am Mittwoch aber nicht nur der VfB, der sich bislang gegen Ljubljana klar durchsetzen konnte und gegen Chaumont in Frankreich deutlich den Kürzeren zog. „Wir haben zwar beide Spiele bisher gewonnen“, erklärt Georg Grozer. „Aber beide Begegnungen gingen nur knapp aus und wir haben daher lediglich vier Punkte auf dem Konto. Für uns wäre ein klarer Sieg gegen Friedrichshafen enorm wichtig. Ich weiß aber auch, dass in Friedrichshafen alles passieren kann.“