19. Dezember 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen musste am Dienstagabend gegen Chaumont Volley Ball 52 einen ersten Dämpfer in der 2019 CEV Volleyball Champions League hinnehmen. Das Team von Cheftrainer Vital Heynen verlor in Frankreich mit 0:3 (14:25, 23:25, 18:25) und findet sich nun auf Platz drei der Tabelle in Pool C wieder. Im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen blieben müde Häfler unter ihren Möglichkeiten und mussten sich stark aufschlagenden und verteidigenden Franzosen geschlagen geben.
Das nennt man dann wohl einen klassischen Fehlstart. Mit 2:0 gingen die Häfler Volleyballer durch Daniel Malescha noch in Führung, dann musste der junge Diagonalangreifer, den Trainer Vital Heynen mit David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Philipp Collin, Jakob Günthör, Jakub Janouch und Libero Markus Steuerwald aufs Feld schickte, mit ansehen wie plötzlich gar nichts mehr zusammenlief. Mit einem Ass setzte sich Chaumont zum ersten Mal ab (6:8) und nutzte in der Folge häufig den Häfler Block, um von dort den Ball ins Aus tropfen zu lassen (8:11, 12:18). Heynen brachte Bartlomiej Boladz für Malescha und nahm kurze Zeit später auch seinen Regisseur Jakub Janouch vom Feld. Während Heynen energisch auf Janouch einredete, landeten die Angriffe von Collin und Sossenheimer im starken Block von Chaumonts Mittelblocker Taylor Averill (14:23, 14:24). Ein Missverständnis zwischen dem eingewechselten Zuspieler Martin Krüger und Collin besorgte das 25:14 für die Franzosen.
In der Satzpause mussten sich die Häfler einmal schütteln und kamen mit etwas mehr Biss zurück ins Spiel. Nach einer starken Verteidigung von Libero Markus Steuerwald trommelte Boladz den Ball zum zwischenzeitlichen 10:7 ins französische Feld. Dann kratzte Chaumont zwei fast unmögliche Bälle noch vom Boden und Boladz setzte drei Angriffe in Folge in den Block (11:9, 12:12). Malescha kam zurück und beide Teams lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst als Protopsaltis am Block von Matej Patak hängen blieb, hatte Chaumont wieder die Nase vorn (17:18). Dann kam Zuspieler Michael Saeta zum Aufschlag, der dem VfB schon zuvor ein Ass servierte. Erneute brachte er Unruhe in den Häfler Abwehrriegel, sodass Sossenheimer nur die Hände des Gegners traf (19:21). Jorge Fernandez vergab die Vorentscheidung (23:23) und Protopsaltis‘ Block ging ganz knapp neben die Linie (23:24). Julien Winkelmuller punktete dann relativ humorlos zum zweiten Satzgewinn (23:25).
Vital Heynen war wenig begeistert und faltete sein Team in der Satzpause zusammen. Den wacheren Eindruck machten aber weiter die Franzosen. Die Abwehr um den ehemaligen Dürener Libero Blair Bann verteidigte fast unmögliche Bälle. Atanasov, Winkelmuller und immer wieder Averill nutzten ihre Chancen fast traumwandlerisch (6:8, 9:11). Während die Häfler ihre Aufschläge ins Netz droschen, brachte Chaumont die VfB-Annahme und Zuspieler Jakub Janouch ins Laufen. Protopsaltis holte immer wieder die Kohlen aus dem Feuer (11:12, 13:14) und hielt die Häfler Hoffnung aufrecht. Die Franzosen blieben unbeeindruckt, verteidigten besser und schlugen druckvoll auf. Drei Mal blockte Chaumont Günthör, Malescha und Sossenheimer den Ball vor die Füße (13:16, 14:18). Martin Krüger und Bartlomiej Boladz kamen beim VfB, bei Chaumont arbeitete Taylor Averill weiter am Bewerbungsvideo für das amerikanische Nationalteam (16:22). Ein Ass der Franzosen besiegelte schließlich die Häfler Niederlage (18:25).
Im anderen Spiel in Pool C besiegte Zenit St. Petersburg ACH Volley Ljubljana knapp mit 3:2. Damit bleibt das Team von Cheftrainer Vital Heynen weiter im Rennen um den Gruppensieg. Mit drei Punkten liegen die Häfler auf Rang drei der Tabelle hinter St. Petersburg und Chaumont mit jeweils vier Zählern. „Das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen war einfach ein Spiel zu viel“, sagte Vital Heynen nach der Partie. „Chaumont hat von Anfang an großen Druck im Aufschlag gemacht, stark gespielt und absolut verdient gewonnen. Wir hoffen, dass wir es im Januar zum Rückspiel in Friedrichshafen dann besser machen.“