09. Dezember 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat auch sein zweites Spiel im Dezember für sich entschieden. Die Häfler besiegten vor 2290 Zuschauern in der ZF Arena die United Volleys Frankfurt mit 3:2 (21:25, 21:25, 25:23, 25:18, 15:12) und feierten mit dezimiertem Kader ein eindrucksvolles Comeback nach einem 0:2 Satzrückstand. Bei der Wahl zum wertvollsten Spieler entschieden sich die Trainer bei Frankfurt für Sebastian Schwarz und beim VfB für den eingewechselten Diagonalangreifer Daniel Malescha.
Adrian Aciobanitei fehlte mit kaputtem Meniskus sowieso, Athanasios Protopsaltis zwickte die Wade und David Sossenheimer hatte virusbedingt Ärger in der Magengegend. VfB-Trainer Vital Heynen hatte also von vier etatmäßigen Außenangreifern mit Michal Petras genau noch einen übrig. Dazu rückte Thilo Späth-Westerholt von der Liberoposition nach außen. Jakob Günthör, Philipp Collin, Bartlomiej Boladz, Jakub Janouch und Libero Markus Steuerwald komplettierten den Häfler Rumpfkader im Spiel gegen die United Volleys Frankfurt.
Bis zum 10:10 war wenig von möglichen Unsicherheiten zu spüren. Nach einer strittigen Entscheidung der Offiziellen lag der VfB dann aber erstmals mit zwei Punkten zurück (10:12), Adam Kocian punktete mit einem Ass (10:14) und schließlich führte der Tabellenvierte mit 16:12. Mit Daniel Malescha durfte sich nun ein Diagonalangreifer auf Außen versuchen, nahm sogar an und führte sein Team zum 17. Punkt. Durch starke Aufschläge von Petras kamen die Hausherren zwar noch einmal heran (21:24), Frankfurt holte sich den Durchgang aber dennoch mit 25:21.
Der zweite Durchgang lebte – wie schon über weite Strecken des ersten Satzes – von Fehlern auf beiden Seiten. Späth-Westerholt zwang Frankfurts Sebastian Schwarz zu einer mangelhaften Annahme, die Georg Escher nur noch ins Netz setzten konnte (5:4), Petras ließ einen Aufschlag von Moritz Karlitzek auf die Linie fallen (9:8). Die Häfler setzten sich sogar mit 15:12 ab, dank guter Aufschläge von Lucas Van Berkel und einem starken Block punktete Topscorer Mrdak zur nächsten United-Führung (15:17). David Sossenheimer kam trotz Infekts zum Kurzeinsatz und Petras hatte das 21:21 auf den Fingern. Der Slowake traf jedoch nur den Block, Frankfurt zog das Tempo an. Van Berkel vollstreckte mit Wucht zum Satzgewinn (21:25).
Die Häfler hatten bedeutende Schwierigkeiten in der Annahme. Das nutzte Frankfurt aus. Mrdak packte ein Ass aus (1:3), Sebastian Schwarz forcierte die nächste Unzulänglichkeit in der VfB-Defensive (3:5). Späth-Westerholt blockte zwei Mal in Folge (4:6, 5:6), der eingewechselte Andreas Takvam sorgte mit dem ersten Häfler Ass an diesem Abend für die Führung (9:8). Sossenheimer kam, mit ihm ein wenig mehr Sicherheit und vor allem mehr Angriffsbälle für Daniel Malescha. Der punktete zum 13:12, blockte eiskalt zum 14:12 und hatte sogar noch ein Ass für Frankfurts Moritz Karlitzek im Ärmel (16:14). Auch im Block hatte die Nummer elf jetzt Erfolg gegen Sebastian Schwarz (22:19). Der Satzball ging ebenfalls über Kopf auf Malescha. Und auch den machte er sicher (25:23).
Sossenheimer war zwar anzusehen, dass er lieber das Bett gehütet hätte, allerdings biss der junge Deutsche die Zähne zusammen. Mit ihm blieb ein hoher Druck, den der VfB jetzt machte und ein blendend aufgelegter Daniel Malescha. Als der Diagonalangreifer seinen 15. Punkt machte, führte sein Team schon mit 14:11. United-Coach Stelio De Rocco reagierte und wechselte auf der Zuspielposition Neuzugang Maksim Buljevic ein. Der Serbe – erst eine Woche in Dienste der Hessen – fand allerdings nur mühsam ins Spiel. Seine Angreifer droschen Ball um Ball ins Aus (18:13). Takvam pflückte sich erst Schwarz (21:16), dann Kostopoulos (22:16) im Block und Sossenheimer holte den Satzball (24:18). Malescha durfte dann wieder zum Satzball ran: 25:18.
Wenn es ging, dann ging es am Sonntagabend über Collin (3:4, 4:4), oder aber eben über Malescha (6:5). Michal Petras‘ Block zum 8:6 sorgte beim Seitenwechsel im Entscheidungssatz für Standing Ovations bei den 2290 Fans in der ZF Arena. Friedrichshafen verteidigte die Frankfurter Angriffe nun in Serie und nutzte jetzt auch die gebotenen Chancen. Zwei Mal Malescha und noch einmal Collin besorgten schließlich die Matchbälle (14:11). Adam Kocian verkürzte (14:12), ehe Jakub Janouch nur kurz überlegte, wem er den entscheidenden Ball in die Hände spielen sollte. Malescha stieg hoch und trommelte das Spielgerät auf Frankfurter Boden (15:12).
„Die ersten beiden Sätze waren nicht gut. Wir mussten erst mit der Situation klar kommen und wussten nicht so recht, was wir gegen den Frankfurter Druck machen sollten“, sagte MVP Malescha nach dem Spiel. „Ab dem dritten Satz haben wir dann gekämpft und so das Spiel gedreht.“