06. Dezember 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat am Donnerstagabend sein Ligaspiel gegen die SWD powervolleys Düren mit 3:1 (18:25, 25:17, 25:23, 25:17) gewonnen. In einem über weite Strecken zerfahrenen Spiel konnte Düren nur im ersten Durchgang Druck auf die Häfler Annahme ausüben. Vor 1346 Zuschauern wählten die Trainer bei Düren Zuspieler Tomas Kocian und beim VfB David Sossenheimer zu den besten Spielern ihrer Teams. Schon am 13. Dezember begegnen sich die Mannschaften erneut – im Halbfinale des DVV Pokals.
VfB-Trainer Vital Heynen hatte für die SWD powervolleys Düren ein paar Nikolausüberraschungen parat. Mit dem Mittelblockerduo Jakob Günthör und Andreas Takvam hatte Dürens Trainer Stefan Falter vielleicht noch gerechnet. Dass Heynen Michal Petras brachte und Athanasios Propsaltis auf der Bank beließ, war vielleicht die größere Sensation. Vielleicht auch deshalb stand Petras zu Beginn des Spiels im Mittelpunkt. VfB-Zuspieler Jakub Janouch suchte im Angriff den jungen Slowaken, um den Überraschungsmoment zu nutzen (2:1, 3:4). Und auch Düren konzentrierte sich im Aufschlag vermehrt auf Petras, der seine Sache in der Annahme erstmal ein wenig nervös anging.
Nach einem Günthör-Ass (5:5) legte David Sossenheimer mit zwei direkten Aufschlagpunkten nach (10:8, 11:8). Zwei gut verteidigte Angriffe der Dürener verwandelte Bartlomiej Boladz zur ersten komfortableren Führung (13:8). Ex-Häfler Tomas Kocian hatte allerdings auch im Trikot der powervolleys das Servieren nicht verlernt (13:10) und Sossenheimer musste sich gegen Romans Sauss in der Annahme strecken. Düren war wieder dran (14:14). Ein Ass von Sebastián Gevert brachte plötzlich Düren in Führung (16:18). Heynen nahm die Auszeit und schickte Protopsaltis für Petras aufs Feld. Doch der sonst so sichere Boladz verzog (17:20). Kocian griff gegen Sossenheimer im Block zu (17:22). Düren war in allen Belangen besser und zog davon. Das vierte Gäste-Ass von Lacassie besorgte den Satzball, den Sauss verwandelte (18:25).
Heynen justierte. Daniel Malescha und Philipp Collin durften für Boladz und Takvam ins Spiel. Zuspieler Jakub Janouch richtete ein paar energische Worte an seine Mitspieler, die jetzt stabiler in der Annahme standen. Malescha nutze dies zum 3:3 und schickte gleich ein Ass hinterher. Collin zeigte erst Gevert, dann Sauss, dass der Häfler Block doch noch intakt war (9:5) und schickte Michael Andrei bei eigenem Angriff ins Leere (11:6). Der Häfler Dampfer schipperte im Fahrwasser. Vor allem David Sossenheimer war in der Abwehr hellwach, sein Pendant Protopsaltis am Netz. Erst pflückte er allein Tim Broshog (21:15), dann legte er gewitzt den Ball hinter Kocian ins Feld (24:16). Philipp Collin verwandelte schließlich den Satzball zum 25:17.
Als Schiedsrichter Mirco Till, der noch öfter in diesem Satz im Mittelpunkt stehen sollte, eine Diskussion mit Tomas Kocian durch den gelben Karton für beendet erklärte, räumte der VfB erst zwei Dürener Angriffe im Block ab (5:5, 8:5), ehe die wackelige Annahme für Düren den Ausgleich besorgte (10:10). Die Führung wechselte munter hin und her (14:13, 16:17), bis Thilo Späth-Westerholt die Defensive verstärkte und Daniel Malescha zwei Mal mit viel Kraft im rechten Arm am durch den Dürener Block schlug (19:17). Es war weiter viel Krampf auf beiden Seiten in einem zerfahrenen Volleyballspiel. Sossenheimer brüllte sich nach dem Ass zum 24:22 den Frust von der Seele, Steuerwald entschärfte gekonnt einen starken Aufschlag Geverts und Protopsaltis verwandelte. Im Endspurt sicherten sich die Häfler den Satz (25:23).
Protopsaltis allerdings verletzte sich bei der letzten Aktion im dritten Satz und machte im vierten Durchgang Petras Platz. Nach Günthörs Block zum 5:5 kassierten die Häfler erneut zwei Asse, machten es dann aber besser. Steuerwald und Sossenheimer fischten sich jetzt fast jeden Dürener Angriff und immer wieder Malescha nutzte das für Punkte (11:8, 13:8). Als Kocian sein Service außen an der Antenne vorbei drosch (16:10), war die Messe gelesen. Sehenswert war dann noch das 23:14. Steuerwald verteidigte einen harten Ball von Sauss fast zum Punkt, den dann Collin schließlich mit einem Einerblock besorgte. Der starke MVP Sossenheimer machte aus dem Hinterfeld dann den Deckel drauf (25:17).
„Das war das erwartet schwierige Spiel“, sagte VfB-Trainer Vital Heynen. „Wir spielen einfach in dieser Saison noch nicht konstant genug. Das hat man heute wieder gesehen.“ Und auch Dürens Zuspieler Tomas Kocian sah das ähnlich: „Wir hatten den VfB heute im dritten Satz fast am Kragen“, fasste er zusammen. „Wir haben dann aber die einfachen Bälle nicht konsequent zu Ende gespielt. Das hat Friedrichshafen besser gemacht.“