23. November 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach dem 3:0 Traumstart in die 2019 CEV Volleyball Champions League geht es am Samstag (24. November, 19 Uhr live bei sporttotal.tv) für den VfB Friedrichshafen im Viertelfinale des DVV Pokals gegen die WWK Volleys Herrsching weiter. Zwar gelang dem Team von Cheftrainer Vital Heynen eine Woche zuvor ein ungefährdeter 3:1-Ligasieg gegen die Bayern, sein Team ist aber gewarnt. Schon 2017 entpuppte sich Herrsching als regelrechter Pokalschreck.
VfB-Zuspieler Martin Krüger erinnert sich noch ganz gut an ein Highlight seiner noch jungen Erstligakarriere. Vergangenes Jahr, etwa zur selben Zeit, schaltete er mit dem TSV Herrsching den großen Favoriten Berlin Recycling Volleys im Viertelfinale des DVV-Pokals aus. Warum Berlin damals stolperte, und das dazu noch in eigener Halle, hat Krüger analysiert. „Wenn Du Herrsching eine Chance gibst, dann sind sie sofort da. Vor allem dann noch in deren eigener Halle“, sagt er. „Deshalb hältst Du die am besten immer fünf Punkte auf Abstand.“ Sicherheitsabstand sozusagen, um den Gegner vom Ammersee nicht unnötig anzustacheln.
Vor einer Woche hat dieser Plan schon funktioniert. Der VfB gewann das Ligaspiel in Herrsching mit 3:1. Auch wenn Krüger den Satzverlust „unnötig“ nennt, hatte der selbsternannte geilste Club der Welt am Ende doch das Nachsehen. Sowieso hat Herrsching ein kleines Friedrichshafen-Trauma. Schließlich gewann das Team von Trainer Max Hauser schon gegen alle Ligakonkurrenten mindestens einmal. Nur gegen die Häfler klappte das noch nicht. Auch nicht vergangenes Jahr mit Zuspieler Martin Krüger. „Ich habe jetzt keine besondere Beziehung zu Herrsching und dem Verein“, erzählt er. „Ich bin den Herrschingern aber sehr dankbar, dass sie mich aus den USA in die erste Liga geholt haben. Ohne diesen Vertrag wäre ich heute wahrscheinlich auch nicht beim VfB.“
Mit dem spielt er jetzt Champions League. Erst am vergangenen Mittwoch gegen ACH Volley Ljubljana. 3:0 gewann sein Team und zeigte sich vor allem im zweiten und dritten Satz souverän. Dass „Mittwoch gut war“ und dass „Samstag ein ganz neues Spiel wird“, das hat Trainer Vital Heynen öfter wiederholt. Er möchte, dass sein Team sich mit voller Konzentration auf Herrsching vorbereitet. Er würde von seinem Pendant Max Hauser gern ähnliche Töne hören wie nach dem Ligasieg vor einer Woche. „Die Niederlage geht in Ordnung“, konstatierte der 34-Jährige da.
Dass Heynen keinen Humor habe, musste er sich am Ammersee übrigens auch anhören. Nur weil er sich nicht auf die, statt seines Trainerstuhls, bereitgestellte Couch setzen wollte. Alles in Anlehnung an ein Interview, das er kurz zuvor dem TV-Sender Sport 1 gegeben hatte. „Ich habe schon Humor, allerdings nicht, wenn es für meine Mannschaft um etwas geht“, lacht er. „Das wird sich auch am Samstag nicht ändern.“