21. November 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen feiert einen Einstand nach Maß in die 2019 CEV Volleyball Champions League. Die Häfler besiegten am Mittwochabend ACH Volley Ljubljana vor 1247 Zuschauern in der ZF Arena mit 3:0 (36:34, 25:19, 25:15) und lieferten sich vor allem im ersten Satz einen spannenden Schlagabtausch mit den Slowenen. Mit den drei Punkten übernimmt das Team von Cheftrainer Vital Heynen die Führung in Pool C der Volleyball-Königsklasse.
Sowohl dem VfB Friedrichshafen als auch ACH Volley Ljubljana war die Nervosität vor ihrer ersten Champions-League-Begegnung anzumerken. Denn auf beiden Seiten fehlte es noch an der Justierung. Ljubljana kam bei den Häfler Flatteraufschlägen in Schwierigkeiten (3:0, 12:10). Philipp Collin, Andreas Takvam, David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Bartlomiej Boladz, Jakub Janouch und Markus Steuerwald hatten vor allem mit dem Service von Timofii Poluian ihre Probleme (17:18).
Auch mit dem Block klappte es bis dahin nur selten. Der VfB war zwar oft genug dran, aber genauso oft klatschte der Ball von den Häfler Händen ins Aus (21:22). Collin blockte zum Ausgleich (22:22) und servierte zur Führung (23:22). Und dann kam das, was man gemeinhin einen Thriller nennt. 39 Minuten dauerte der erste Satz und beide Mannschaften hatten sechs Satzbälle auf ihrer Seite. Das 35:34 besorgte dann wieder Philipp Collin und machte sich dann auch noch im Block ganz lang. Mit 36:34 tütete der Mann für die wichtigen Punkte den Satz dann für sein Team ein.
Nächster Satz – selbes Bild. Zumindest bis zum 11:11 ging es Kopf an Kopf in den zweiten Durchgang. Heynen gab Sossenheimer eine Pause und setzte auf Michal Petras im Angriff. Dann griff Boladz erst im Block zu und kam selbst am slowenischen Abwehrriegel vorbei (13:11). Ljubljana wirkte müde nach dem Marathondurchgang, machte Fehler und ließ Takvam das Ass schlagen (16:11). Block und Feldabwehr funktionierten nun wie am Schnürchen. Kaum ein Ball kam unberührt auf Seiten des VfB an. Als Vital Heynen dann auch noch mit einer Challenge eine Fehlentscheidung des lettischen Schiedsrichters korrigierte (23:18), schüttelte ACH-Coach Andrej Urnaut schon den Kopf. Boladz markierte humorlos das 25:19.
Im dritten Satz spielte der VfB „Heynen-Volleyball“ und minimierte deutlich die Eigenfehler. Zuspieler Jakub Janouch hatte alle Zeit der Welt, seine Angreifer zu suchen und zu finden. Vor allem Protopsaltis schaltete jetzt noch einen Gag höher (11:6, 16:11). Der für Takvam eingewechselte Jakob Günthör trug sich mit einem Ass in die Punkteliste ein (18:12), danach kam von Ljubljana nur noch wenig. Ein Netzfehler besiegelte dann das Schicksal der Slowenen mit 25:15 für den VfB.
Mit den drei Punkten übernimmt der VfB Friedrichshafen die Führung in Pool C der 2019 CEV Volleyball Champions League, nachdem Zenit St. Petersburg am Dienstag nur mit 3:2 gegen Chaumont Volley-Ball 52 gewonnen hatte. Eine Hiobsbotschaft erreichte die Häfler allerdings auch. Adrian Aciobanitei humpelte an Krücken in die ZF Arena. Er zog sich im Training am Montag einen Meniskusriss zu und wird am kommenden Freitag operiert. Aciobanitei wird den Häflern mehrere Wochen fehlen.
„Wir sind ein bisschen erfahrener als vergangenes Jahr. Deshalb und mit ein bisschen Glück haben wir heute den ersten Satz gewonnen“, sagt VfB-Außenangreifer Athanasios Protopsaltis. „Du kannst schlecht anfangen, das ist ok. Aber Du musst Dich im Spiel steigern und das haben wir heute getan.“
„Wenn wir den ersten Satz gewonnen hätten, wäre vielleicht mehr drin gewesen“, erklärte Ljubljanas Coach Andrej Urnaut. „Wir hatten dann mental zu großen Druck und haben es Friedrichshafen zu einfach gemacht.“