01. Oktober 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Vital Heynen ist Weltmeister. Der 49-jährige Häfler Chefcoach holte sich am Sonntagabend diesen Titel mit der polnischen Nationalmannschaft. Heynen besiegte im Finale der Weltmeisterschaften in Bulgarien und Italien Doppelolympiasieger Brasilien klar mit 3:0 und sicherte sich so seinen ersten großen internationalen Titel. Schon am kommenden Donnerstag wird Weltmeister Heynen am Bodensee erwartet. Dort greift er dann in die Vorbereitungen für die am 13. Oktober beginnende Bundesligasaison des VfB Friedrichshafen ein.
„Es ist immer noch nicht so richtig einfach zu glauben.“ Weltmeister-Trainer Vital Heynen konnte auch am Morgen nach seinem großen Coup mit der polnischen Nationalmannschaft kaum fassen, was ihm am Sonntagabend im italienischen Turin gelungen war. Nach einer lupenreinen Vorrunde, Problemen in der Zwischenrunde einer einem knappen Halbfinalsieg gegen die USA schlug Heynens Starensemble im Finale dann Doppelolympiasieger Brasilien deutlich mit 3:0. „Wir waren eigentlich froh, dass wir es unter die ersten sechs Mannschaften geschafft haben“, sagt er. „Und jetzt stehen wir am Ende als Weltmeister da. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.“
Am Montag steckten Heynen und sein Team dann kurzzeitig am Mailänder Flughafen fest. Eigentlich wartete in Polen eine ganz besondere Einladung. „Wir sind vom polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda zum Kaffee eingeladen“, erzählt er. Daran sieht man, welchen Stellenwert ein Weltmeistertitel der Volleyballer in Polen hat. Geschafft hat es Heynen dann noch zu Duda, ehe er nach den Feierlichkeiten in seine belgische Heimat zurückkehrte. „Ich habe zwei Tage frei“, so Heynen. „Dann mache ich mich auf den Weg nach Friedrichshafen.“
Dort wird er sich um die letzten Vorbereitungen des VfB Friedrichshafens auf die Bundesligasaison kümmern. Keinen Urlaub zu haben und von polnischen Nationalspielern direkt auf Bundesliga umzustellen ist für einen wie Vital Heynen kein Problem. „Ich liebe Volleyball und ich liebe es, Trainer zu sein“, sagt er. „Das wird eine einfache Umstellung für mich. Da mache ich mir keine Sorgen.“
Die Erwartungshaltung in Polen war groß. Die in Friedrichshafen ist nicht viel geringer. Pokalsieg und Meisterschaft sind für die Fans ein wichtiges Ziel. Das weiß auch Heynen. Dass mancher Pressevertreter ihn nach zwei Niederlagen um die Meisterschaft als „ewigen Zweiten“ beschrieben hat, stört ihn nicht. Gleichwohl verspürt er auch nach diesem Triumph in Italien keine sonderliche Genugtuung. „Wir haben zwei Mal den Pokal geholt und gleich oft den Supercup. Unser Auftritt in der Champions League war sehr gut“, erinnert er. „Wir waren erfolgreich und werden das auch weiterhin sein.“