04. März 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat seinen Titel als DVV-Pokalsieger verteidigt. Die Häfler gewannen das Finale in der Mannheimer SAP-Arena vor 12.000 Zuschauern mit 3:0 (25:20, 25:8, 25:21) gegen die Volleyball Bisons Bühl im rein baden-württembergischen Duell. Mit dem 31. Sieg in der aktuellen Saison sicherte sich das Team von Cheftrainer Vital Heynen weiterhin ungeschlagen den 15. Titel im deutschen Pokalwettbewerb.
Mit der Erfahrung von 30 gewonnenen Spielen in dieser Saison ging der VfB Friedrichshafen die Mission Titelverteidigung an. Trotzdem die Volleyball Bisons Bühl mit ziemlich viel Dampf in die Partie starteten, blieben die Häfler um Philipp Collin, Jakob Günthör, Athanasios Protopsaltis, David Sossenheimer, Bartlomiej Boladz, Simon Tischer und Markus Steuerwald ruhig. Wie auch schon in der Liga ging es bei den Badenern oft durch die Mitte über Magloire Mayaula oder über Bühls Superstar Masahiro Yanagida, der auch gleich ein Ass für Friedrichshafen im Angebot hatte. Das Risiko der Bühler lohnte sich, denn das Team von Cheftrainer Ruben Wolochin führte mit 5:3 und 12:10.
Simon Tischer war es dann im Block, der den Ausgleich für die Häfler schaffte. Friedrichshafen spielte ruhig weiter und stand nun in der Abwehr wie gewohnt. Die Häfler erarbeiteten sich Chancen und nutzten diese auch (13:13, 15:13). Bühl wurde merklich nervöser, machte Fehler in der Annahme und setzte nun auch die risikoreichen Aufschläge ins Netz oder neben das Feld. Zwei Blockpunkte in Folge durch Collin (17:14, 18:14) gegen Kruzhkov brachten dann schon die Vorentscheidung. Auch Günthör holte seinen ersten Blockpunkt, Tischer machte es selbst und schließlich konnte der starke Philipp Collin den ersten Satz für die Häfler sichern (25:20).
Friedrichshafen wechselte die Seite, aber nicht die Einstellung. Gleich zum 1:0 schraubte sich Collin wieder nach oben und blockte den Bühler Angriff. Als Scott Kevorken, der für Günthör kam, zwei Asse servierte und Sossenheimer ein Ass nachlegte, führte der VfB schon 10:3. War der Häfler Block nicht da, stand die Abwehr um Markus Steuerwald und Simon Tischer fand in dieser Phase ein ums andere Mal Athanasios Protopsaltis, der nach Belieben punktete (17:4, 18:5). Vital Heynen brachte Andreas Takvam, Daniel Malescha und Tomas Kocian – vor allem die beiden Letzteren zeigten jetzt ihre Klasse. Kocian servierte stark, sodass Collin den nächsten Block setzen konnte (21:5). Malescha punktete sowohl über seine Diagonalposition als auch über Außen (23:6, 24:7) und besorgte seinem Club 17 Satzbälle an der Zahl. Kruzhkov riskierte im Service alles und donnerte den Ball ins Netz (25:8). Der VfB überrollte Bühl und führte in Sätzen mit 2:0. Die 1500 mitgereisten Bühler Fans waren still, nur die rund 350 Unterstützer aus Friedrichshafen waren in der SAP-Arena zu hören.
Diesen Nackenschlag verkraftete die Bühler Mannschaft allerdings besser als die Fans dies vermutet hätten. Denn der Underdog zeigte, dass er nicht umsonst im Mannheimer Finale gelandet war. Yanagida brachte sein Team durch ein Ass mit 11:9 in Führung. Bis zum 18:18 hielten die Badener mit. Wieder ging Bühl volles Risiko und hielt sich im Spiel. Dann blockte Günthör (21:20) und der Bühler Kruzhkov setzte erneut einen Angriffsball neben das Feld (22:20). Die Häfler nutzten diesen kleinen Vorsprung, um in den Endspurt des Spiels zu gehen. Steuerwald verteidigte, Tischer fand – wie in diesem Spiel so oft – seinen Mittelblocker und Jakob Günthör holte die Matchbälle (24:21). Erneut durch die Mitte ging es beim letzten Ball des Spiels, den Collin kurz hinter den Block legen wollte. Ein Netzfehler Bühls kam ihm zuvor und machte den 15. Pokalsieg für Friedrichshafen perfekt (25:21).
„Wenn man das Spiel anschaut, waren wir ganz klar die bessere Mannschaft“, lobte VfB-Trainer Vital Heynen sein Team nach dem Spiel. „Jeder hat den Sieg von uns erwartet und die Jungs sind auch unter Druck ruhig geblieben. Da kann ich nur gratulieren. Wir haben jetzt 31 Spiele in dieser Saison gewonnen und sind seit zwei Jahren im Pokal ungeschlagen.“ Heynens Pendant Ruben Wolochin gratulierte den Häflern ebenfalls: „Wir wussten, dass Friedrichshafen ein super Gegner ist. Sie haben heute gewonnen, weil sie einfach die bessere Mannschaft waren.“