23. Februar 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Volleyballdeutschland spart gerade nicht mit Superlativen, wenn es um den VfB Friedrichshafen geht. Was die Häfler in dieser Saison geleistet haben, lässt allerdings auch kaum eine andere Beschreibung zu. Einen Tag vor Ende der Gruppenphase in der Champions League ist Friedrichshafen sicher Erster, am 4. März stehen die Häfler im Pokalfinale und auch in den drei ausstehenden Ligaspielen kann ihnen Platz eins in der Tabelle keiner mehr nehmen. Am Samstag (24. Februar, 19:30 Uhr) kommt der TSV Herrsching in die ZF Arena – zum Ligaspiel um die goldene Ananas. Könnte man meinen, wenn das Team nicht von Vital Heynen trainiert würde.
Der vierte Satz gegen die United Volleys Rhein Main war eindeutig zu viel für David Sossenheimer. In zweierlei Hinsicht. Einerseits musste er sich nach gut einer Stunde hinstellen, weil die verletzte Hüfte zwickte. Andererseits konnte er aber auch nicht mehr sitzen, weil sein Team in Schwierigkeiten war und er nur zusehen konnte. „Das ist echt schlimm“, sagte Sossenheimer später. „Wenn ich spiele, dann geht’s mir eindeutig besser in solchen Situationen.“
Das Spiel ging am Ende mit 3:1 an den VfB – auch ohne Sossenheimer – und auch in Sachen Hüfte gibt es Entwarnung. „Die medizinische Abteilung hat das im Griff“, erklärt der Außenangreifer. „Ob es am Samstag gegen Herrsching schon reicht, weiß ich nicht.“ Vielleicht ist in diesem Fall Schonung auch nicht das schlechteste Mittel, da schon in gut einer Woche das Pokalfinale gegen Bühl ansteht und in der Liga Platz eins auch mit einer Niederlage gegen den TSV Herrsching nicht in Gefahr wäre. Ein Spiel um die goldene Ananas wäre es – zumindest theoretisch. „Wer Vital kennt, der weiß, dass er eine goldene Ananas gar nicht kennt“, lacht Sossenheimer. „Der tritt uns in den Hintern, wenn wir etwas schleifen lassen. Und das ist auch gut so.“
Herrsching ist Achter der Liga und nur einen Sieg entfernt vom Tabellenvierten aus Haching. Hinter Friedrichshafen, Berlin und den United Volleys tobt ein harter Kampf um die besten Plätze für die Playoffs. Gerade erst hat die Truppe vom Ammersee Königs Wusterhausen mit 3:0 geschlagen und dem VfB in der vergangenen Saison in Heim- und Auswärtsspiel jeweils einen Punkt abgenommen. „Das ist schon eine echt interessante Truppe“, so David Sossenheimer. „Christoph Marks hatte keiner so richtig auf dem Zettel und Ferdinand Tille ist ein sehr erfahrener Libero.“
Die Häfler selbst können zufrieden sein, auch wenn Sossenheimer etwas zähneknirschend über die beiden schwächeren Sätze aus Düren und gegen die United Volleys spricht. „Keiner von uns war aber bislang in der Situation, die Liga drei Spieltage vor Schluss uneinholbar anzuführen“, sagt er. „Im Fußball bist Du dann Meister. Wir müssen jetzt unsere Leistung hoch halten, bis es in die Playoffs geht.“ Außerdem steht das Pokalfinale an und nach dem letzten Gruppenspiel in der Champions League die KO-Runde der besten Zwölf in Europas Königsklasse. Dazwischen erwarten die Häfler noch Meister Berlin in der ZF Arena. Sossenheimer und seine Hüfte sind gewappnet.